Torfgranulat das Filtermedium mit den vielen positiven Eigenschaften

Torfgranulat

Torfgranulat das Filtermedium mit den vielen positiven Eigenschaften

Torfgranulat findet in der Aquaristik seit Jahrzehnten seine Anwendung, auch wenn er in den letzten Jahren etwas in Vergessenheit geraten ist. Durch seine natürliche Beschaffenheit ist das Torfgranulat ein sehr individuell einsetzbares Filtermedium für Aussenfilter-Systeme. Idealerweise wird das Torfgranulat in einem Filterbeutel nach der mit Biofiltermaterial befüllten Kammer in den Aussenfilter eingebracht, dass bereits vorgereinigtes Wasser das Torfgranulat durchströmt und nicht verschlammt. Hierbei gibt der Torf besonders in den ersten drei Tagen Gerbstoffe und Huminsäuren an das Aquarienwasser ab. In der Regel erfolgt die Abgabe der genannten Stoffe (abhängig von der Durchflussleistung des Aussenfilters) bis zu einer Dauer von ca. 7 – 10 Tagen.

Senkung des PH-Wertes / Karbonathärte durch Torfgranulat

Durch die Abgabe der Huminsäure verschiebt sich der PH-Wert des Aquarien-wassers auf natürliche Weise in Richtung des sauren Bereichs. Wie weit eine Senkung des PH-Wertes statt findet, ist von der vorhandenen Karbonathärte (Säurebindungsvermögen) abhängig. Dies bedeutet, je höher die vorherrschende Karbonathärte, um so geringer ist die zu erwartende Senkung des PH-Wertes. Grundsätzlich bietet es sich an, dass vor Einbringung von Torfgranulat der PH-Wert und die Karbonathärte gemessen werden sollte.

Antibakterielle Wirkung von Torfgranulat

Die ausgewaschene Huminsäure hat aufgrund ihrer antibakteriellen (desinfizieren-den) Wirkung sehr positive Auswirkungen auf die Fischschleimhaut. Bei regelmäßiger Anwendung heilen kleinere Schleimhautverletzung schneller ab und es kommt seltener zu bakteriellen – bzw. Pilzinfektionen (Vorbeugung von Zierfischkrankheiten).

Torfgranulat zur Vorbeugung und Bekämpfung von Algenplagen

Bei einer entsprechenden Senkung des PH-Wertes durch Torfgranulat wird ein algenunfreundliches und pflanzen-freundlicheres Milieu erzeugt. Durch diese Verschiebung tritt eine Stagnation des Algenwuches ein. Ausserdem verlangsamt die Huminsäure deutlich die Vermehrung der Algensporen im Aquarienwasser, so dass Torfgranulat in der Vorbeugung und Bekämpfung von Algenplagen eine zentrale Rolle einnehmen kann.

Torfgranulat in der Fischzucht

Gerade für einen Zuchtansatz ist für viele tropische Zierfischarten der PH-Wert und die Karbonathärte von ausschlaggebender Bedeutung.  Wie bereits erwähnt, können unter Verwendung von Torfgranulat diese beiden Werte positiv beeinflusst werden, so dass die Laichbereitschaft erhöht wird.

Durch die desinfizierende Wirkung der Huminsäure und der durch die sinkende Karbonathärte bedingte geringere osmotische Druck ist die Gefahr, der bei Zierfischzüchtern gefürchteten Laich-verpilzung wesentlich geringer.

Anwendung und Dosierung von Torfgranulat

Wie bereits im oberen Teil beschrieben wird das Torfgranulat in einem Filterbeutel nach der mit Biofiltermaterial befüllten Kammer in den Aussenfilter eingebracht, dass bereits vorgereinigtes Wasser das Torfgranulat durchströmt und nicht verschlammt. Wichtig hier-bei ist, dass das Wasser gezwungen wird, das Torfgranulat zu durchströmen.

Bei mittelharten Wasser (KH 10) und einem PH Wert von 8 kann mit einer Dosierung von 100 – 150 ml Torfgranulat auf 100 L Aquarienwasser begonnen werden. Wichtig ist hierbei gerade am Anfang eine wöchentliche Kontrolle des PH-Wertes und der Karbonathärte. Ab einer Karbonathärte von 4 und darunter muss im Hinblick auf die Gefahr eines PH-Sturzes eine geringere Dosierung gewählt werden.

Dadurch, dass sich das Torfgranulat in 7 – 10 Tagen ausgewaschen und seine Wirkung nachgelassen hat, sollte es wöchentlich getauscht werden.

Bei der Verwendung von Torfgranulat kann es je nach verwendeter Menge zu einer bernsteinfarbenen Verfärbung des Aquarien-wassers kommen. Dieser natürliche Effekt stellt  die optische Wasserqualität vieler tropische Zierfischen in ihren Herkunftsgewässern optimal nach.

Markus Mahl  Experten-Tip:

Torfgranulat

  • Senkt den PH-Wert und die Karbonathärte auf natürliche Weise
  • Hat antibakterielle (desinfizierenden) Wirkung (Schleimhautschutz)
  • beschleunigt die Wundheilung von verletzter Fischschleimhaut
  • Bekämpft Algen und schafft ein pflanzenfreundliches Milieu
  • Vermindert deutlich die Produktion von Algensporen
  • Erhöht die Laichbereitschaft und beugt Laichverpilzungen vor
  • stellt  die optische Wasserqualität vieler tropische Zierfischen in ihren Herkunftsgewässern optimal nach.